Seite 18 - Vinschger_Sommer_2013

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Kloster St. Johann in Müstair
Seit 1238 Jahren atmen die geschichtsträchtigen Mauern
des Klosters St. Johann in Müstair die benediktinische Spiri­
tualität des „ora et labora et lege“. 775 wurde das Kloster von
Karl dem Großen gegründet, heute birgt es architektonische,
archäologische und kunsthistorische Schätze aus zwölf Jahr-
hunderten. Zwölf ist auch die Zahl der Nonnen, die heute hier
leben.
Seit dem 28. Januar 2013, dem Festtag Karls des Großen, führt
die Müstairerin Sr. Domenica Dethomas den Konvent. Sie löste
Priorin Pia Willi, welche fast 27 Jahre lang Oberin der Gemein-
schaft war, ab. 120 Jahre ist es her, dass eine Müstairerin Priorin
des Klosters war. Die Gemeinschaft zählt heute drei Bündnerin-
nen, drei Zürcherinnen, zwei Nonnen aus dem Raum St. Gallen,
zwei aus Südtirol und zwei aus den Philippinen.
Priorin Domenica ist es ein Anliegen, den Kontakt mit der
Aussenwelt zu pflegen und gleichzeitig die Klausur und das
kontemplative Leben zu bewahren. Diese zwei Aspekte stehen
keineswegs in Konkurrenz zueinander. Neu steht ein Computer
mit Internetanschluss im Priorat: ein Schritt Richtung Öffnung
und Modernisierung. Das Stundengebet, die geistliche Lesung
und Zeiten der Meditation werden weiterhin gepflegt. In der
Klosterkirche können die Besucher dem Gebet der Nonnen zu-
hören, im Gästehaus können sie leiser treten, bei Fasten- und
Exerzitienkurse etwas von der benediktinischen Spiritualität
mitleben.
Das Kloster beherbergt auch ein Museum, das sich im ältesten
Wohn- und Wehrturm des Alpenraums (10. Jh.) befindet. Es
zeigt verschiedene Klosterräume, vom Kreuzgang über das
Refektorium, das Dormitorium bis hin zu den Zellen. Zudem
werden Schätze aus demKloster und archäologische Funde aus-
gestellt. Eine Kirchenführung öffnet den Besuchern dieWelt der
karolingischen und romanischen Fresken, dessen einzigartiger
Bestand ausschlaggebend dafür waren, dass 1983 das Kloster
in die Liste der UNESCOWelterbestätten aufgenommen wurde.
Vor Ort arbeiten auch Restauratoren und Archäologen. Diesen
Sommer werden die Fresken in der Südapsis der Kirche gerei-
nigt. In der Heiligkreuzkapelle, ein weiteres Juwel aus der Zeit
Karls des Grossen, gehen die Restaurierungsarbeiten voran.
Der Besuch der Kapelle mit Führung ist zu ausgeschriebenen
Terminen gestattet.
Klösterliches Leben, Kulturpflege, Museum, Forschung und
Restaurierung fügen sich im Kloster St. Johann in Müstair zu
einem einzigartigen Ganzen zusammen.
Unser Angebot in Kürze:
Öffnungszeiten Klostermuseum:
Werktags: 9 bis 12 und 13.30 bis 17 Uhr
Sonn- und Feiertags: 13.30 bis 17 Uhr
Kirchenführung
ab 6 Personen: zu den Öffnungszeiten; Juli
bis Mitte Oktober werktags 11.30 Uhr / Sonn- und Feiertags
14.30 Uhr.
Museumsführung
ab 6 Personen zu den Öffnungszeiten.
Führung durch die Heiligkreuzkapelle
ab 6 Personen zu
ausgeschriebenen Terminen.
Klosterkräuter:
Führung mit Sr. Lutgarde Honegger.
Ab 6 Personen. 29.6. / 10.7. / 20.7. / 31.7., jeweils 14 Uhr.
Archäologische Führung
durch Bereiche des Klosters, die
normalerweise für externe Besucher geschlossen sind. 31.7. /
1.8. / 18.9., jeweils 10 Uhr.
Filmvorführungen
von Mitte Juli bis Mitte Oktober jeden
Dienstag und Donnerstag, 17 Uhr.
Klosternacht WEGE.
Freitag, 9. August, 19 Uhr.
Voranmeldung erforderlich.
Sie finden diese und weitere Angebote und Veranstaltungen
auf www.info.muestair.ch
museum
&
butia
UNESCO Welterbe
Clostra Son Jon
CH-7537 Müstair
T. +41 (0)81 851 62 28
www.muestair.ch / www.info.muestair.ch
visit-museum@muestair.ch