Seite 30 - Vinschger_Sommer_2013

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Erbaut um 1260 von Bischof Heinrich Graf Montfort aus
Chur von demdie Burg auch ihren Namen erhielt. Die Churburg
war ursprünglich errichtet als Festung gegen die gefürchteten
Matscher. Diesen gelang es jedoch bald, die Burg auf friedlichem
Wege in ihre Hand zu bekommen. Das Los der Matscher war
jedoch ein anderes, denn ihr Geschlecht starb 1504 mit dem
letzten Grafen Gaudenz aus, da kein männlicher Nachkomme
mehr da war. Seine Schwester Barbara heiratete einen Grafen
Trapp und begründete so eine lange Geschichte der Grafen­
familie Trapp auf der Churburg. Seit damals ist der stattliche
Ansitz Privatbesitz der Familie Trapp, die die Burg bis zum
heutigen Tage bewohnt. Im Laufe des 16. Jahrhunderts bauten
die Grafen Trapp die Burg im Stile der Renaissance aus wie sie
sich bis in unsere Gegenwart erhalten hat. Zum guten Zustand
trug auch die Tatsache bei, dass die Burg trotz kriegerischen
Zeiten niemals von Feinden eingenommen worden war. Neben
der größten und besterhaltenen mittelalterlichen privaten
Rüstkammer ist der prächtige Arkadengang ein Prunkstück der
Renaissance. Für Musikfreunde gehört die immer noch sehr gut
bespielbare Baldachinorgel zu den interessantesten Einrich-
tungsgegenständen in der Churburg. Der heutige Graf Johan-
nes J. Trapp führt den guten Zustand der Orgel auch darauf
zurück, dass in der Familie Trapp kaum jemand ein musika­
lisches Talent hatte und die Orgel daher nur sehr selten gespielt
worden war. Die Funktion und Erhaltung einer Burg von diesem
Ausmaß hat sich seit dem vergangenen Jahrhundert total ge-
wandelt. Heute lässt sich ein solches historisches Denkmal nur
mehr über Einnahmen aus dem Tourismus erhalten. Dafür ist
die Churburg auch sehr geeignet: Eintauchen in die Phantasie-
welt der Prinzen und Prinzessinnen ist für die meisten eine
archaische Sehnsucht aus der Kindheit. Über 500 Jahre ­konnten
die sich in den Jahrhunderten abwechselnden Familien der
Grafen Trapp die Burg halten. Wird das noch weitere 500
Jahre möglich sein?
Die Churburg:
Tradition und Wirtschaftlichkeit
Johannes J. Trapp, der heute gemeinsam mit seinem
Sohn Gaudenz für die Erhaltung der Burg zuständig ist
Johannes J. Trapp e suo figlio Gadenz,sono gli
attualii responsabili della conservazione
del Castello di Coira
Öffnungszeiten
10.00 - 12.00 Uhr
(durchgehende Führungen, letzter Einlass um 12.00 Uhr)
14.00 - 16.30 Uhr
(durchgehende Führungen, letzter Einlass um 16.30 Uhr)
Montag Ruhetag - außer an Feiertagen